MDR 1

 

AUFRUF AN ALLE COLLIE- UND SHELTIE-ZÜCHTER IM CfBrH e.V.

 

bitte reichen Sie (soweit vorhanden) die MDR1 Ergebnisse ihrer bisher getesteten Collies und Shelties an die Zuchtbuchstelle ein. Eine Kopie der Ergebnisse ist ausreichend.

1. Vorsitzende Erika Heintz

 


MDR-1 Screening bei Collie und Sheltie ab dem 1. Januar 2010

In Abstimmung mit dem VDH hat die Hauptversammlung des CfBrH am 14. November 2009 beschlossen, dass alle Rüden und Hündinnen der Rassen Collie Langhaar und Collie Kurzhaar und Sheltie ab dem 01.01.2010 vor Zuchteinsatz einen Gentest auf MDR-1 bei der Zuchtbuchstelle vorlegen müssen.

Anerkannt werden nur direkte Tests auf die Deletion nt230(del4). Bereits vorliegende Ergebnisse, die auf einem Markertest beruhen, werden nicht anerkannt, (z.B. Untersuchungsergebnisse von Genocanin).
Über die Zuchtbuchstelle ist ab sofort ein Untersuchungsbogen gegen eine Auswertungsgebühr von 33,- EUR zu beziehen, der zusammen mit durch von einem Tierarzt entnommener Blutprobe oder Wangenabstrich von diesem Tierarzt an das vom CfBrH benannte Labor zu senden ist.

Die Gebühr von 33,- EUR beinhaltet die Testung in unserem Partnerlabor und die Eintragung der Ergebnisse durch das Zuchtbuchamt. Falls ein Wangenabstrich vorgenommen werden soll, können beliebige Bürstchen verwendet werden. Bitten Sie Ihren Tierarzt im Vorfeld Bürstchen vorzuhalten.

Sollten Sie bereits ein Ergebnis von Genocanin eingereicht haben,erhalten Sie den Untersuchungsbogen gegen eine reduzierte Gebühr. Entsprechend wurde folgende Ergänzung als §5 (2.3.5), §5 (2.4.5) und §5 (2.6.5) in die Zuchtordnung aufgenommen: "MDR-1 Screening
Rüden und Hündinnen, die zwischen dem 01.01.10 und dem 31.12.12 zur Zucht eingesetzt werden, müssen vor Zuchteinsatz ihren genetischen MDR-1 Status nachweisen. Ein Nachweis aufgrund des MDR-1 Status der Elterntiere ist nicht zulässig."
Ziel des Screenings ist es, den genetischen MDR-1 Status unserer Zuchthunde zu ermitteln. Für ausländische Deckrüden muss daher kein MDR-1 Testergebnis vorgelegt werden.

 


Schreiben des VDH vom 27.08.2009

Bekämpfung des MDR1-Defektes bei den Rassen Collie und Sheltie

Sehr geehrter Herr Borchers,
sehr geehrter Herr Wirth,

wie mit Schreiben vom 23. Juli 2009 angekündigt, hat sich der VDH-Vorstand in seiner Sitzung am 17. August 2009 erneut mit der Bekämpfung des MDR1-Defektes bei den Rassen Collie und Sheltie befasst.

Nach ausführlicher Beratung hat der VDH-Vorstand beschlossen:
1. Die Beschlüsse des VDH-Vorstandes vom 08. Juni 2009 zur Bekämpfung des MDR1-Defektes bei den Rassen Collie und Sheltie werden aufgehoben.
Sie bleiben als Empfehlung für die betroffenen Zuchtvereine und Züchter unverändert in Kraft (Untersuchung der Zuchttiere in allen betreffenden Zuchtvereinen auf den MDR1-Defekt mit dem Ziel, keine -/- Nachkommen zu erzeugen).

2. Die Zielsetzung des VDH-Vorstandes ist nach wie vor, nach erneuter Aufarbeitung aller vorliegenden Daten und Informationen sowie der Erkenntnisse von noch in Auftrag zu gebenden Gutachten ein verbindliches Zuchtprogramm zu verabschieden.
Ziel muss es sein, dass einerseits die ursprüngliche Vorgabe, möglichst keine -/- Nachkommen mehr zu erzeugen, langfristig erreicht wird, andererseits die Zuchtbasis aber nicht in einer Weise eingeschränkt wird, dass die genetische Diversität der Rassen zu stark verloren geht.
In das Verfahren sind sowohl die betreffenden Zuchtvereine als auch der VDH-Zuchtausschuss und der Wissenschaftliche Beirat des VDH eng einzubeziehen.

3. In einem zeitnahen Treffen mit Vertretern der betroffenen Zuchtvereine soll der Sachstand erörtert und den Zuchtvereinen Gelegenheit gegeben werden, ihre Sichtweise darzulegen.
Der VDH wird seine Zielsetzung sowie das weitere Vorgehen erläutern.

Entsprechend Punkt 3 möchten wir Vertreter Ihrer Vereine zu einem Treffen am Rande der Bundessieger-Ausstellung 2009 in Dortmund einladen:

Freitag, 16. Oktober 2009
17:30 Uhr
Kongresszentrum Westfalenhallen Dortmund

Ein Rückmeldebogen ist beigefügt.

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Meyer
Hauptgeschäftsführer

 


OFFENER BRIEF AN ALLE COLLIE- UND SHELTIE-ZÜCHTER IM CfBrH e.V.

 

Liebe Züchter,
liebe Mitglieder,

wie Sie wahrscheinlich bereits erfahren haben, hat der Vorstand des VDH am 8. Juni 2009 aufgrund einer Beschlussempfehlung des Wissenschaftlichen Beirats entschieden, uns ein umfangreiches Zuchtprogramm für Collies und Shelties im Hinblick auf MDR-1 anzuweisen. Sollte dieses Zuchtprogramm durchgesetzt werden, dürften ab November diesen Jahres Hunde mit MDR-1 (+/-) und mit MDR-1 (-/-) nur noch mit Zuchtpartnern mit MDR-1 (+/+) verpaart werden – mit unserer Meinung nach verheerenden Auswirkungen auf die Zucht der benannten Rassen in Deutschland.

 

Die Entscheidung des VDH wurde dem Präsidium des CfBrH erst vorgestern offiziell zugestellt. Wir wurden vorab weder über die Beschlussempfehlung des Wissenschaftlichen Beirats informiert, noch darüber, dass der VDH-Vorstand auf seiner Sitzung am 8. Juni 2009 überhaupt über Zuchtmaßnahmen bei unseren Rassen entscheiden sollte. Uns wurde keine Gelegenheit gegeben, zu der anstehenden Entscheidung im Allgemeinen oder der Beschlussempfehlung des Wissenschaftlichen Beirats im Besonderen Stellung zu nehmen.

 

Ein gleichlautendes Schreiben erhielt der DCC. Seit Bekanntwerden dieses Schreibens verzeichnen wir heftige Reaktionen, die sich teils gegen den VDH teils gegen das Präsidium des Clubs richten. Ihre Frustration über die Entscheidung des VDH ist verständlich, und deshalb haben wir uns dazu entschlossen, Sie in Form dieses Offenen Briefes umfassend über die Situation zu informieren:

 

(1) Bekämpfung erblicher Defekte als Zuchtziel
Die neue VDH-Zucht-Ordnung sieht vor, erbliche Defekte auch dann im Rahmen von Zuchtmaßnahmen zu bekämpfen, wenn sie keine gesundheitlichen Probleme nach sich ziehen. Jedoch sind dabei Abwägungen zu treffen mit den anderen Zielen der Rassehundezucht, nämlich der Festigung der rassespezifischen Merkmale, einer breiten Zuchtbasis sowie der Gesundheit und Vitalität der Hunde.

 

(2) Vorgehen beim Bekämpfen erblicher Defekte
Zur Bekämpfung erblicher Defekte sieht der VDH ein Drei-Phasen-Modell vor, in dem zunächst eine Datenerfassung (Screening) erfolgt, um dann mit wissenschaftlicher Begleitung evtl. Zuchtmaßnahmen durchzuführen, die die oben genannten Zuchtziele in Einklang bringen.

 

(3) Vereinbarung mit dem VDH bzgl. Vorgehen MDR-1
Im November letzten Jahres fand ein Treffen mit dem VDH statt, auf dem vereinbart wurde, im Rahmen des Drei-Phasen-Modells zunächst eine Erfassung der Daten durchzuführen: Das Jahr 2009 sollte dazu genutzt werden, mit den Züchtern der betroffenen Rassen über den Umfang des Screenings auf den Rassezüchtertagungen zu diskutieren und es in unseren Ordnungen zu verankern (deshalb auch die außerordentliche Hauptversammlung am Ende diesen Jahres). Im Jahr 2010 sollte dann mit der Datenerfassung begonnen werden.

 

Wie Sie sehen war das Präsidium des Clubs nicht untätig. Vielmehr haben wir uns umfassend mit dem Thema MDR-1 befasst und waren bei der Definition des geplanten Screenings weit fortgeschritten.

 

Umso mehr hat uns das Schreiben und die Entscheidung des VDH-Vorstands überrascht. Wir befinden uns derzeit in direktem Kontakt mit dem Vorstand des VDH, um zu klären, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist. Sobald wir Näheres hierzu und zum weiteren Vorgehen erfahren, werden wir Sie umgehend informieren.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Erika Heintz
Dr. Jens Boyd